Ein 1000 Jahre alter Balken erzählt
nach einem Artikel von Tilman Baier, Kirchenzeitung MV bzw. in den "Lübecker Nachrichten" vom 20.10.2024
Kirch Mummendorf. Einen sensationellen Fund gab es bei Voruntersuchungen für Sanierungsarbeiten an der Kirche von Kirch Mummendorf bei Grevesmühlen (Landkreis Nordwestmecklenburg). Im Dachwerk des frühgotischen Sakralbaus aus der Mitte des 13. Jahrhunderts wurden drei Balkenstücke aus Eiche entdeckt, die noch 200 Jahre älter sind. Sie stammen aus den Jahren 1026, 1059 und 1068. Damit sind sie die ältesten bisher in Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesenen Hölzer, die heute noch in einem Bauwerk ihre Funktion erfüllen...
Endlich ist es raus: Endlich darf das erzählt werden, was schon seit Jahren intern die Runde macht:
Ist unsere Kirche 1000 Jahre alt?
Dieser Eichenbalken wurde im Rahmen einer Renovierung nachträglich als Winkelband (andere nennen es "Sparrenknecht") eingefügt. Das "Wann" und "Warum" ist nicht geklärt. Die dendrochronologische Untersuchung legt nahe, dass die Eiche im Winter 1025/26 gefällt und verarbeitet wurde.
Das alte
Winkelband weist Spuren einer vorherigen Verwendung auf. Vermutlich war er als vorletzter „Ständer“ am Ende einer Fachwerkwand verbaut, denn es hat die Überblattung eines Diagonal-Strebe (siehe Foto)
Ob der Balken tatsächlich aus der Gegend um Mummendorf stammte, ist nicht verifizierbar. Die Annahme, dass "er in einem Vorgängerbau an selber Stelle verwendet wurde und nach mehreren Umbauten schließlich dort landete, wo es sich heute befindet, nämlich in einer Ecke über dem Kirchenschiff, als banaler, unscheinbarer Sparrenknecht" ist reine Spekulation.
Die Dendrochronoligie funktioniert wie der Strichkot auf den Waren im Supermarkt.
Die unterschiedliche Dicke der "schwarzen und weßen Balken" verrät einen Zahlenkombination für das Produkt.
Die Stärke der Jahresringe auf dem Eiche-Balken verraten, ob es ein "fruchtbares, warmes" Jahr war
oder ein "kaltes, verregnetes". Die offizielle Chronologie der Jahresringe und somit der Klimaverhältnisse und reicht bis zu 3.000 Jahre zurück.
Man braucht seine Bohrkernergebnisse nur mit der Wachstum-Chronik abgleichen.
Leider kann man - verständlicherweise - den aktuellen Standort des Baumes nur sehr grob in "Klimazonen erfassen,
z.B. "Nordische Länder" oder "Mediteran"
Der Konstruktionsstil der "Fachwerkhäuser" entspricht eher den Häusern der Niedersachsen oder Westfalen, die erst nach der Kolonialisierung durch "Heinrich den Löwen" (1147 ff. n.Chr.) in den "neuen Lebensraum im Osten" gelockt wurden.
Die slawischen Obodriten bzw. Polaben hatten eine Lehm-Ständer-Bauweise, die keine quadratischen Fachwerkbalken brauchte.
Es war nicht notwendig, für die Holzkonstuktion in rechtwinklige Balken zu hauen bzw. zu sägen.
Der Journalist Tilman Bair hat recht mit der Feststellung, dass die Christianisierung der Slawen bereits zur ersten Jahrtausendwende in vollem Gange war.
Nachdem die Sachsen recht gewaltsam "christianisiert" wurden (Stichwort: "Bonifatiuseiche")drängte es die katholische Kirche, auch die "Heiden" im Osten Europas zu bekehren. Ähnich wie heute die Begriffe "Demokratie" und "Freiheit" Ausdruck westlicher Machtideologie sind, war es früher die Zugehörigkeit zum christlichen Glauben und die Unterwerfung unter den Kaiser.
Der obodrische Fürst "Udo" (1018 bis 1028) war mehr oder weniger freiwillig zum christlichen Glauben übergetreten und musste dafür seinen Sohn "Gottschalk" als Geisel in die Klosterschule
Sankt Michael in
Lüneburg erziehen lassen. Nach Udos Ermordung im Jahre 1028 übernahm Gottschalk die Regentschaft und "missionierte mit Eifer". (Quelle:
Helmold von Bosau)
Auch Mummendorf könnte eine kleine christliche Gemeinde gehabt haben, zumal der Grenzort an der Stepenitz strategisch wichtig war in der Verbindung Dorf Mecklenburg und Ratzeburg. Aber wie diese ausgesehen hat, weiss man nicht. Sicherlich war es eine Lehm- oder Bretterhütte, wie die meisten anderen Häuser der Gegend.
Ob der Platz auf dem Hügel über dem Stepenitztal zuvor ein "heiliger Ort" der slawischen Gottheiten war, ist noch nicht erforscht. Als Thinkplatz und Versammlungsort wäre er sicherlich gut geeignet, zumals der Fluss die Stämme der Polaben und Obodriten trennt und hier die erste Möglichkeit flussaufwärts war, diese natürliche Grenze an dem mit "Mummen" (Holzpfählen) markierten Stelle zu überqueren. Ein "Kirch-Steg" wird in späterer Zeit erwähnt.
Die Mönche und Missionare mögen aus Ratzeburg gekommen sein, wo der Erzbischof von Bremen gern eine Filiale eröffnen wollte. Auf dem Weg nach Mecklenburg mussten sie hier übersetzen.
Die Steinkirche wurde - laut Wikipedia und alten Kirchenhistorikern - angeblich in der zweiten Hälfte des 13.Jahrhunderts.
Erwähnt wurde dasKirchspiel allerdings schon 1230 im "Ratzeburger Zehntregister"- einer Steuerliste des Bischofs...
Wie es weiterging mit der Geschichte unserer kleinen Kirche, ist eine andere Story...
Fortsetzung:
Der Bau der Ziegelkirche in Mummendorf
Ähnlich wie die Backsteinkirche in Schlagsdorf (auf halbem Weg nach Ratzeburg), die erstmals Erwähnung in der Urkunde von 1194 fand, könnte auch der Bau der Mummendorfer Kirche bereits am Ende des elften Jahrhunderts begonnen worden sein.
Historiker vermuten, dass auch dieses Gebäude in seinen ältesten Bauteilen eine Hallenkirche war, dessen quadratisches Kirchenschiff "zweischiffig" mit einer zentralen tragenden Säule war. Es wurde im romanisch-gotischen Übergangsstil nach dem Vorbild der Vorhalle des Ratzeburger Doms mit einem Kreuzrippengewölbe eingewölbt. Die Außenmauern waren allerdings nicht ausreichen für Gewölbe ausgelegt, was immer wieder zu statischen Problemen geführt hat.
Es wird angenommen, dass die Gewölbekonstruktion entweder zusammengebrochen ist oder bei der Erweiterung des Kirchenschiffs abgebrochen wurde.
V.i.S.d.P. Butch Speck
Ursrünglich war das Kirchenschiff quadratisch (~10x 10 Meter) plus dem Chorraum von 8x8 Metern. Mit dem Zustrom von "deutschen" Siedlern, denen Landfllächen und Privilegien zugesagt wurden, wurde es aber eng in dem Kirchlein und man beschloss, eine Erweiterung in westlicher Richtung an das Gebäude anzubauen. Ob es von Beginn an als Turm geplant war, ist zu bezweifeln.
Auffällig ist die neue Trennwand mit ihren überdimensionierten Bögen. Hatte man versucht, die Gewölbekonstruktion des bisherigen Kirchenschiffes zu erhalten? Es wird den Baumeistern kaum gelungen sein.
Die fragile Konstruktion des Kreuzrippengewölbes wird spätestens jetzt seine Auflagepunkte verloren haben und zusammengebrochen sein.
Das kam dem beabsichtigten Raumgewinn sicherlich gut zu Pass. Man bezog den gesamten Anbau in das Kirchenschiff ein und zog eine neue flache Decke ein...
Zurück zu dem entdeckten Stützbalken:
Das Problen einer Gewölbedecke ist, dass sie ziehmlich hoch ist - zumindest höher als eine flache Decke.
Deckenquerbalken lassen sich dort nicht einziehen. Als mussten die Zimmerleute eine andere Konstrultion wählen, um den Dachsparren eine solide Auflage auf den Deckenbalkenenden zu geben. Sie verhinderten mit "Sparrenknechten" bzw. "Winkelbändern" das Hochklappen der Auflagebalken unter dem Gewicht der Sparren.
Wie man auf dem Dachboden des Chorraumes gut erkennen kann, wurden die Auflagebalken der Dachsparren durch Winkelbänder und eimen durchlaufenden Räm gestützt.
Warum diese Winkelbänder allerdings bei dem Einziehen der Flach-Deckenbalken und der Renovierung der Dachkonstruktion wieder eingebaut wurden, ist mir ein Rätzel.
Konsruktiv machen diese "Sparrenknechte" keinen Sinn. Eine Stützung so nache der Balkenenden hat absolut keine tragende oder versteifende Funktion...
Satttiere auf dem Bauernhof:
Kreuz und queer
durchs Stepenitztal
Sonntag, 01.09. 2024
"Fest des teuren Brotes"
11 Uhr
Gottesdienst
(mit Live-Musik von "Nightemare")
Fahrrad-Gottesdienst in "Sultans-Dorf"!
Das ungare Fest des neuen Puzc'da-Brotes ist eine Art frühes Erntedank an unsere Kunden.
Wir nehmen das Fest zum Anlaß, Danke zu sagen, dass wir auch in unsicherer Zeiten immer wieder Gute, Schöne und Hoffnungsvolle finden und Erwartungen wecken dürfen.
Natürlich teilen wir zum Gottesdienst auch leckeres teures Brot (4,35 €) und hinterher zünftigen ungaren Kesselgulasch (16,80 €)!
(Es bedient Sie wie immer das "Gemeindegespann"
Th. Fröhling (dem Hofnarren) und sein treuer Pastor)
Lassen Sie diesen Kelch nicht an sich vorübergehen.
abgegessene Satiere:
Hillemfahrt - Feiern
Herrentag, Bollerwagen, Fliederstrauß und Hillemfahrt - Feiern, Lachen und Danke sagen, dass wir immer wieder Gutes, Schönes und Hoffnungsvolles erleben dürfen in dieser Kneipe!
Der traditionelle Gottesdienst im Gasthof auf Sultans Hof - dieses Mal mit dem Duo
VERGESS THIS FRIENDS
(mit Ungarischem Kesselgulasch und Messwein zu christlichen Preisen).
Und natürlich mit dem "Gemeindegespann" T. Fröhling -dem Hofnarren - und seinem treuen Pastor
11:00 - 12:00
Pfarrwiese, Heinrich-Schliemann-Straße 4, 23942 Kalkhorst, Deutschland
auch hier:
Herrentag, Bollerwagen, Fliederstrauß und Hillemfahrt - Feiern, Lachen und Danke sagen, dass
wir immer wieder Gutes, Schönes und Hoffnungsvolles einnehmen dürfen!
Im alten Pfarrgarten vor dem Pfarrhaus in Kalkhorst wird Gottesdienst gefeiert -
leider ohne den Pastor (s.o.)!
Im Anschluss gibt es ein fröhlichen Beisammensein mit kaltem Büffet.
Wir teilen, was mitgebracht wird:
Suppe, Salate, Kuchen, uvm.Getränke sollte es natürlich auch geben.
Vorankündigung:
Geschichte der Dorfkirche in Kirch Mummendorf
Ist die Kirche wirklich 1000 Jahre alt?
Eine Bestandsaufnahme.
Demnächst auf dieser Web-Seite